Da habe ich just vor ein paar Tagen das Bild vom Klatschmohn-Feld gezeigt und war ziemlich froh, trotz der fiesen Lichtbedingungen zur Mittagszeit ein brauchbares Bild entwickeln zu können und dann passiert heute Abend folgendes: Erik lag früh im Bett und ich wollte nur nochmal kurz rausgehen, um zu telefonieren und mir währenddessen den Gewitterhimmel anzuschauen. Denn gewittert hatte es schon und zwar und heftig.
Leider war mein Gesprächspartner nicht erreichbar und ausunerklärlichen Gründen bin ich auf das unserem Haus näherten liegende Feld gegangen. Dort konnte ich die Wolkenwelten über mir schon sehr gut sehen und ausnahmsweise wollte ich diese Chance nutzen und ein paar Fotos machen. Also habe ich schnell umgedreht und mir meine Kamera geschnappt, um wieder auf das Feld zu kommen.
Dort durfte ich erleben, wie die erste Gewitterfront abzog während die nächste schon Anlauf nahm, um von Westen kommend Donner, Regen und Blitze über uns zu bringen, Das Licht war wahnsinnig schön, viel mehr aber wurde ich von der Energie in den Bann gezogen, die sich am Himmel entlud.
Kurzerhand habe ich mich ins Auto gesetzt, um auf meinen Lieblingsfotoberg zu fahren. Eigentlich ist der nur eine kleine Anhöhe zwischen Bredelem und Liebenburg. Die kleine Bodenwelle reicht aber aus, um einen freien Blick bis zum Harzrand zu haben.
Ich habe bis zuletzt gehofft, dass ich es noch pünktlich vor dem Regen schaffen würde. Wirklich – bis zuletzt.
Das ganze Hoffen hat, wie du es bestimmt schon richtig erahnt hast, nichts gebracht. Ich bin nass geworden. Und zwar bis auf die Knochen. Aber die Kamera ist im Ortlieb Atrack gut geschützt gewesen und nachdem die Schauer über mich hinweg gezogen waren, konnte ich noch ein paar Bilder schiessen. Und weil die Sonne durch die Wolken brach und die Landschaft in ein so unwirklich intensives Abendlicht tauchte, wurde mir auch das Bild vom Blitz am Regenbogen ermöglicht.
Alle Bilder: Sony A7R2 mit 28/2.0 und Cokin ND8-Filter