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Tot am Oderteich

    Tot ist nicht vorrangig der Mensch sondern die Natur. Also auch der Mensch.

    Oderteich

    Die Verantwortlichen aus der Tourismus-Industrie proklamieren immer wieder voller Inbrunst, wie schön der Harz doch sei und wie gut er sich als Urlaubsziel eignen würde. Für uns Eingeborene tut sich an dieser Stelle die Frage auf, welchen Touristen sie denn mit den vorhandenen Angeboten hierher locken wollen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht den zahlungskräftigen jungen Sportsfreund – der informiert sich vor der Buchung über die Gegebenheiten vor Ort. Und da die Verbote hier weitaus umfangreicher sind als die der zeitgemäß ausgestatteten Hotel- und Sportangebote, wird er nicht in den Harz reisen.

    Um dort dann festzustellen, dass die blumigen Behauptungen nicht den Tatsachen entsprechen. Also reisen in den Harz ganze Gruppen. Die Reisenden werden in Busse gestopft und durch die Gegend kutschiert. An „besonders schönen“ Örtlichkeiten werden die Reisenden im letzten Lebensabschnitt dann ausgespuckt und tapern verunsichert und vom Licht oder den automatisch auslösenden Blitzen ihrer Kameras geblendet durch die Gegend, bis sie wieder eingesammelt und zurück in den Bus verfrachtet und weggefahren werden.

    Im Oberharz ist die Natur hinüber.

    Tot.

    Verursacht nicht etwa durch die wild durch´s Unterholz rasenden Mountainbiker sondern, ganz klassisch, durch die Abgase der Automobile.

    Oderteich

    Oderteich

    Oderteich

    So sind die landschaftlich schönen Orte an sonnigen Wochenenden von Ausflüglern übersät, die sich von ihren Automobilen nur selten weiter als zweihundert Schritte entfernt aufhalten. Sobald die Wege nicht mehr asphaltiert sind und die Parkplätze außer Sicht geraten, nimmt die Anzahl der Menschen rapide ab. Dann hat der Eingeborene auch die Möglichkeit, die wirklich schönen Orte genießen zu können.

    Dreihundert Schritte vom Parkplatz entfernt…