Seit Jahren liege ich Franka damit in den Ohren, dass wir unbedingt ans Nordkap, auf die Lofoten oder nach Kanada reisen müssen. Nicht unbedingt, um viel von der Landschaft zu sehen. Sondern um spät Abends und nachts bei bitterer Kälte und beißendem Wind draußen zu stehen und auf Polarlichter zu warten um die dann fotografieren zu können.
Magentosphäre
Das gesamte die Erde umgebende Magnetfeld nennt man Magnetosphäre. Es schützt uns zusammen mit der Atmosphäre vor Gefahren aus dem Weltraum, unter anderem vor dem Sonnenwind. Wie eine Kapsel leitet das Erdmagnetfeld die geladenen Teilchen um, sodass sie an der Erde vorbeifliegen und für uns nicht mehr gefährlich sein können.
Die Aktivität unserer Sonne folgt einem regelmäßigen Zyklus. Etwa alle 11 Jahre pendelt die Aktivität zwischen einer ziemlich ruhigen Phase und einem Abschnitt mit deutlich mehr Plasmaausbrüchen und starken Sonnenwinden hin und her. Währenddessen kippt das Magnetfeld der Sonne an den Sonnenpolen um. Außerdem nehmen die Aktivitäten auf der Sonnenoberfläche zu. Angetrieben wird dieser Wechsel wahrscheinlich von großen Umwälzströmen im Sonneninneren.
Sonnenwind und planetarische Kennziffer
Um die Auswirkung auf das Erdmagnetfeld darzustellen, die die Teilchenstrahlung der Sonne hervorruft, wurde eine Indexskala entwickelt, der sogenannte Kp-Index. Dieser steht für planetare Kennziffer.
Je nach Stärke der Kennzahl kann dies zu Magnetfeldschwankungen auf der Erde führen. Er ist damit auch ein Gradmesser für eventuelle Polarlichterscheinungen. Gemessen wird der Kp-Index von 13 Stationen, die rund um die Welt verteilt sind. Der Kp-Index kann dabei Werte zwischen 0 und 9 annehmen:
- Kp-Index 0 bis 3: Sehr geringe bis geringe elektromagnetische Aktivitäten.
- Kp-Index 4: Erste Einflüsse auf GPS und Kompass sind möglich.
- Kp-Index von 5 und mehr: Es wird von einem geomagnetischen Sturm gesprochen.
Bei einem Kp-Index von 9 reichen Polarlichter bis in südlichere Breiten.
Sonnenwind erzeugt Lichterscheinungen
Das Magnetfeld lenkt die geladenen Teilchen des Sonnenwinds entlang der magnetischen Feldlinien Richtung Nord- und Südpol ab. Sie wandern entlang dieser Feldlinien zu den magnetischen Polen und tauchen erst dort in die Erdatmosphäre ein.
Quelle: wetteronline.de
Weil die Sonne gerade sehr aktiv ist und eine Unmenge geladene Plasmateilchen in Form von heißen Sonnenwinden durch´s All schießt und diese heißen Sonnenwinde später auf das Magnetfeld der Erde treffen, waren bei uns am zweiten Mai-Wochenende auch Polarlichter zu sehen.
Der KP-Index war in der Nacht vom 10. auf den 11. Mai teilweise bei 9. Mehr geht nicht!
Das Spektakel am Himmel war absolut unglaublich.
Ich war völlig hin und weg von diesem atemberaubenden Erlebnis. Nebenbei bemerkt war mein Dresscode nicht der einer Polarregion sondern stilecht deutsch in Shorts und Schlappen.
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