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Ligurien

    Italien zu bereisen war schon lange ein großer Wunsch von uns. Was für ein Zufall, dass Felix im Frühjahr zum Schüleraustausch dort war und total begeistert nach Hause kam. Nur zu gern wollte er nochmal zu den Cinque Terre.

    Also hat sich unsere Organisatorin und Schatzsucherin Franka an den Rechner gesetzt und stundenlang im Internet gesurft, bis sie ein bezahlbares Domizil für uns gefunden hatte. Das lag leider nicht wie Felix´ Reiseziel La Spezia direkt am Mittelmeer, dafür aber ziemlich ruhig und abgelegen bei Varese Ligure im Ligurischen Apennin.

    Der Ligurischen Apennin ist ein Gebirgszug, dessen Kamm die Grenze zwischen Ligurien im Süden und dem Piemont im Norden bildet. Varese Ligure liegt ganz im Norden der Provinz La Spezia und grenzt direkt an die Provinzen Parma und Genua.

    Unser Ferienhaus lag ungefähr eine Fahrradstunde (15km/500hm) außerhalb von Varese Ligure mitten im Wald. Nach Sonnenuntergang war es draußen stockfinster. Perfekt, um Glühwürmchen zu bewundern und Fotos vom Sternenhimmel zu machen, eher uncool, wenn man Angst im Dunkeln hat.

    Tagsüber gehörte neben dem obligatorischen Hitzegewitter immer ein Plausch mit unserer Vermieterin dazu, die, was wir bei der Buchung nicht wußten, die Sommer in einer höhlenartigen Wohnung auf dem Grundstück verbrachte.

    Der Sonnenaufgang hinter den Gipfeln war auf jeden Fall schonmal sehr beeindruckend und machte Lust auf mehr. Ich hatte reichlich Equipment eingepackt um immer bestmöglich ausgerüstet zu sein.

    Nach unserer Ankunft am Ziel sind wir erstmal eine Runde durch Varese Ligure gegangen. Das Städtchen hat weniger als 2000 Einwohner und ist entsprechend schnell durchlaufen. Aber weil es an jeder Ecke irgendwas interessantes zum Anschauen gab, hat es doch länger gedauert. Das war auch nicht schlimm, denn nach knapp 16 Stunden Autofahrt mußten wir unsere Körper erstmal vorsichtig durch bewegen.

    Nachdem wir im Ferienhaus angekommen waren, galt es, erstmal die Umgebung zu erforschen und Bekanntschaft mit all unseren neuen Mitbewohnern zu schliessen.

    Ohne Google Translate ging gar nichts. Und Google Translate funktioniert nicht ohne Telefonnetz. Ein Teufelskreis. Aber da wir nur bruchstückhaft italienisch sprechen und unsere Vermieterin kein Wort deutsch war das Mobiltelefon unheimlich wichtig.

    Eingangs hatte ich ja erwähnt, dass unser Ferienhaus etwas außerhalb des Städtchens lag. Und entsprechend dunkel waren die Nächte. In denen konnten wir die Glühwürmchen beobachten und stundenlang in den Sternenhimmel schauen. Aber auch bei Tageslicht war’s ziemlich schön und die hügelige Umgebung bei jedem Wetter einen Blick wert.